Nach dem langen Winter und den Lockdown entsteht immer mehr der Wunsch, wieder zu verreisen. Wenn Sie dieses hier lesen, dann haben Sie den Wunsch in die Berge zu gehen und alles hinter sich zu lassen und einfach das besondere Flair der Berge zu genießen. Doch schnell stellt sich die Frage, welche Tour am Besten ist. Und die Auswahl ist durchaus schwer. Allein in Österreich und Bayern gibt es über 64.000 km Bergwege, die durch die Alpenvereine gewartet werden.
Bevor man sich eine Route sucht, sollte man sich im Klaren sein, welche Art von Wanderung man möchte. Bevor ich Ihnen die verschiedenen Arten vorstelle möchte ich Ihnen noch einen kleinen Hinweis geben. In den Alpen reden wir bei der Entfernung selten von Kilometer, sondern wir nutzen die Gehzeit. Diese wird mit einer bestimmten Formel berechnet, die ich Ihnen in einer späteren Folge vorstellen möchte. Mit der Gehzeit kann man besser die Strecke einschätzen, denn 1 km bergauf läuft man langsamer als 1 km bergab oder 1 km geradeaus. Mit den Kilometerangaben kann man demnach wenig anfangen.
Halbtagestour
Die Halbtagestour geht, wie der Name es bereits sagt, über einen halben Tag. Das sind in der Regel um die 4 Stunden. Häufig handelt es sich dabei um die ungefähre Dauer für die Strecke im normalen Tempo und ohne Pause. Bei geführten Wanderungen kann es aber auch sein, dass dort die Pausen berücksichtigt wurden.
Tagestour
Unter einer Tagestour versteht man in der Regel eine Tour mit einer Gehzeit von ungefähr 6 Stunden und mehr.
Mehrtagestour
Es handelt sich dabei um Tageswanderungen hintereinander. Die Übernachtung erfolgt meist auf Berghütten. Je nach Streckenwahl kann auch die Übernachtung in Gasthöfen oder Hotels erfolgen.
Manchmal werden Mehrtagestouren auch als Standortreise oder "Sternwanderung" angeboten. Das heißt, dass die Übernachtung immer die selbe ist. Jeden Tag gibt es eine Tagestour zu einem Ziel in der Nähe und kehrt am Nachmittag wieder zur Unterkunft zurück.
Geführte bzw. organisierte Wanderungen
Hier braucht man sich nicht um die Streckenplanung und ggf. um die Übernachtung kümmern. Geführte Wanderungen gibt es als Halbtagestouren, Tagestouren oder Mehrtagestouren. Gerade wenn man neu in den Bergen ist, sich um fast nichts kümmern möchte oder wenn man Gesellschaft mit Gleichgesinnten sucht, sind diese Art von Wanderungen zu empfehlen. Der Bergwanderführer/-in oder Bergführer/-in kümmern sich dabei um die Streckenführung und kennen sich mit den alpinen Gefahren sowie mit erster Hilfe aus. Jedoch sollte man nicht vergessen, dass Kondition und die persönliche Ausrüstung immer in eigener Verantwortung liegen.
Am Ende müsst ihr euch selbst einschätzen, welche Art von Tour für euch am besten geeignet ist. Wenn ihre euch nicht sicher seid, dann geht es etwas langsamer an. Denn auch in den Bergen ist oftmals Weniger etwas mehr. Lieber eine kürzere Strecke wählen und genießen als selbst überschätzend zu verunfallen. Auch lohnt es sich über eine geführte Tour nachzudenken, zum Beispiel eine kleine Hüttentour im Zillertal.